Im Unterschied zu Traditionsvereinen oder Deutschen Sportschützen verstehen sich die Bruderschaften die im „Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“ organisiert sind, eindeutig als kirchlich orientierte Gesellschaften.
Der Stolz und das Selbstbewusstsein der „Historischen“ wurzeln in einer Jahrhunderte alten Tradition. Im Ursprung entstanden die Gesellschaften in Flandern (1322), breiteten sich dann über die Niederlande den Niederrhein (1415) nach Norddeutschland aus. Mit der Ausbreitung der Hanse erreichte das Schützenwesen auch Mittel- und Ostdeutschland.
Schon bald wurden aus diesen Schützengilden der Landsherren christliche Gebetsbruderschaften der Bürger, die nach und nach auch soziale Dienste übernahmen. Dazu gehörten die Pflege kranker und die Bestattung verstorbener Gemeindemitglieder, die Brandbekämpfung und die Übernahme polizeilicher Pflichten in ihren Orten.
Erst viel später übernahmen die Bruderschaften die Aufgabe der Verteidigung der Mittelalterlichen Kirche gegen Angriffe der plündernden Heere, aber auch gegen  Ansprüche der Weltlichen Landesherren.
Wie unser Präses Pastor Georg Zglienicki in seiner Predigt anlässlich unseres 325jährigen Jubiläums ausführte wird das Wort Schütze nicht vom Schießenden  sondern vom Schützenden vom Beschützer abgeleitet.
Im Wandel der Zeit verloren die Bruderschaften ihre militärische Funktion und gerieten fast in Vergessenheit. Erst nach der französischen Revolution erleben sie eine Wiedergeburt.
Besonders auf dem Lande waren die Schützenvereine die Bewahrer der alten Werte und Ideale.
Fortan entwickelten sich insbesondere in den katholischen Regionen Nordwestdeutschlands die Hochburgen des historischen Schützenwesens. Kerngebiete sind bis heute die Diözesen Paderborn, Münster, Aachen, Essen, Köln und Trier.

Erst 1928 schlossen sich die kirchlich gebundenen Schützenvereine in der „Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus“ zusammen. Weil der damalige Hochmeister der Erzbruderschaft es ablehnte, eine Einheitssatzung zu unterschreiben, wurde sie wegen oppositionellen Verhaltens 1936 aufgelöst. Nach dem Kriege wurde die Organisation neu gegründet und heißt nun „Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“. Zu ihrem Wahlspruch wählten sie „ Für Glaube, Sitte und Heimat“, der bis heute gültig ist.
Die ursprüngliche Aufgabe, Hab und Gut der Kirche mit Schwert und Leben zu verteidigen, findet heute eher symbolische Nachahmung. Schützen stellen noch heute gern Ehrenwachen bei Gottesdiensten und Prozessionen.

Auch heute noch zeichnen sich Schützen durch ihre bodenständige Mentalität, den Sinn für das Gemeinwohl und einen Hang zur Geselligkeit aus.